Rund 65.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an einem Herzstillstand. Bei vielen Notfällen kann eine unmittelbar einsetzende Reanimation das Leben der Betroffenen retten.
Dr. Stephan Kurz, Oberarzt und Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin am DHZB, beantwortet in unserem Newsletter häufig gestellte Fragen zu Wiederbelebungs- und Hilfsmaßnahmen im Notfall.
Da das Thema stets von hoher Wichtigkeit ist, veröffentlichen wir das Interview ebenfalls an dieser Stelle.
Interview mit Dr. Stephan Kurz, Oberarzt und Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin am DHZB, über Wiederbelebungs- und Hilfsmaßnahmen im Ernstfall
Wie viele Berlinerinnen und Berliner erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand?
In Berlin kommt es zu ca. 4.000 außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillständen im Jahr.
Wie erkenne ich als medizinischer Laie einen Herz-Kreislauf-Stillstand?
Ein Herz-Kreislauf-Stillstand kann sich ohne vorherige Anzeichen einstellen. Häufige Gründe sind ein Herzinfarkt oder eine Herzrhythmusstörung. Die wichtigsten Anzeichen für einen Herz-Kreislauf-Stillstand sind plötzliche Bewusstlosigkeit oder ein Atemstillstand.
Was soll ich tun, wenn ich einen Herz-Kreislauf-Stillstand bei der betroffenen Person vermute?
Hier gilt die Richtlinie „Prüfen! Rufen! Drücken“. Sie prüfen, ob die Betroffene oder der Betroffene noch atmet. Wenn Sie sich nicht sicher sind, oder bei einem Atemstillstand, rufen Sie unverzüglich den Notruf 112 an. Anschließend beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sollte ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) verfügbar sein, versuchen Sie, diesen rasch einzusetzen. Holen Sie sich Unterstützung durch andere Personen, indem Sie diese direkt ansprechen.
In Berlin soll ein Rettungswagen maximal 15 Minuten nach Eingang des Notrufs eintreffen. Im Ernstfall eine lange Zeit, die es zu überbrücken gilt…
Zusätzliche Unterstützung bekommen Ersthelfende während dieser Zeit auch durch die sogenannte Telefonreanimation. Die Helfenden werden dabei bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts per Telefon bspw. durch die Leitstelle der Berliner Feuerwehr unterstützt. Hier erhalten sie strukturierte Anweisungen, aber auch motivierende Worte, um eine möglichst kontinuierliche Herzdruckmassage durchzuführen. Sie sind nicht allein! Die Überlebenschancen der Betroffenen steigen durch Ihre Maßnahmen.
Herzlichen Dank für das Interview!
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Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!
Bildnachweis: DHZB/C. Maier
Grafik: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln