2018
Studie: Psychomotorische Entwicklung schwer herzkranker Kinder (Teil der "LEADER-CHD"-Langzeitstudie)
Bei einer Reanimation, auch Herz-Lungen-Wiederbelebung genannt, müssen aufgrund eines Atem- und/oder Kreislaufstillstandes Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern ist das Risiko eines Atem- oder Kreislaufstillstands deutlich höher als bei gleichaltrigen Kindern ohne Herzfehler. Dies gilt vor allem in den ersten Stunden bis Tagen nach einer Herzoperation.
Ziel jeder Reanimationsmaßnahme ist es, den Körper so gut es geht mit Sauerstoff zu versorgen, bis die Atmung und/oder der Kreislauf des Patienten wiederhergestellt werden können. Dennoch kann es - insbesondere bei lang andauernden Reanimationen - zu Organschäden durch Sauerstoffmangel kommen. Meist ist leider zuerst das Gehirn betroffen, da es besonders empfindlich auf Sauerstoffmangel reagiert. Ob das Gehirn durch die Reanimation langfristigen Schaden genommen hat und die körperliche und geistige Entwicklung des betroffenen Kindes beeinträchtigt sind, kann man derzeit jedoch meistens erst nach längerer Zeit einschätzen. Denn häufig kann das Gehirn einen erlittenen Schaden gerade im Kindesalter teilweise oder sogar vollständig ausgleichen.
Die Studie "Psychomotorische Entwicklung schwer herzkranker Kinder" als Teil der "LEADER-CHD"-Langzeitstudie unter Leitung von Prof. Dr. Katharina Schmitt, Klinik für Angeborene Herzfehler - Kinderkardiologie am DHZB, geht den folgenden Fragen nach:
- Ob und in welchem Maße sind Kinder, bei denen eine Reanimation durchgeführt werden musste, in ihrer weiteren Entwicklung beeinträchtigt?
- Welche Faktoren beeinflussen diese Entwicklung eventuell positiv oder negativ?
Ziel der Studie ist es:
- etwaige Gehirnschäden so früh wie möglich feststellen zu können,
- geeignete Diagnose und Förderprogramme zu entwickeln,
- langfristige Entwicklungsstörungen abzumildern oder sogar ganz verhindern zu können.
Fördersumme: 10.000 Euro
2017
Aufbau einer Videodatenbank für Angeborene Herzfehler
Es gibt über 50 angeborene Herzfehler, die einzeln oder in Kombination auftreten können. Viele von ihnen sind äußerst komplex und nur für erfahrene und hochspezialisierte Ärzte nachvollziehbar. Zugleich sind verständliche Information und Aufklärung der Patienten und ihrer Angehörigen ein unabdingbarer Bestandteil der Kinderherzmedizin am Deutschen Herzzentrum Berlin, ebenso wie die Aus- und Fortbildung von Studenten und jungen Ärzten.
Die Klinik für Chirurgie Angeborener Herzfehler am DHZB unter Leitung von Prof. Dr. med. Joachim Photiadis möchte deshalb mit Unterstützung der Herzfreunde eine Video-Datenbank aufbauen, mit deren Hilfe verschiedene Herzfehler und ihre Therapie mit Hilfe von Computeranimationen, Bildgebungsdaten (wie z.B. Ultraschall und/oder CT) sowie intraoperativen Aufnahmen nachvollziehbar dargestellt werden können.
Wichtig dabei ist, dass sowohl medizinische Laien (wie die Eltern betroffener Kinder) als auch Fachleute (wie angehende Kinderkardiologen oder Kinderherzchirurgen) davon profitieren können.
Fördersumme: 6.000 bis 9.000 Euro
3D-Druck in der Herzchirurgie - Eine neue Technik zur Operationsplanung
Die Herzfreunde fördern den Einsatz von 3D-Druckern in der Herzmedizin. Mit Unterstützung der Herzfreunde erforscht und nutzt ein Team der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am DHZB, unter Leitung von Oberarzt Dr. Jörg Kempfert, diese neuen Möglichkeiten für eine noch bessere und sicherere Herzchirurgie.
Mit Hilfe von 3D-Druckern lassen sich aus den Daten von Ultraschall-, Röntgen oder MRT-Untersuchungen millimetergenaue und maßstabsgetreue Abbilder des Herzens oder umgebender Blutgefäße anfertigen. Mit diesen Kunststoffmodellen kann die Behandlung dem Patienten und den Angehörigen besser erklärt werden. Auch für die Mediziner ist der Eingriff am Herzen aufgrund der Modelle besser planbar. Schließlich können benötigte technische Hilfsmittel wie etwa eine künstliche Herzklappe oder Stents zur Erweiterung verengter Blutgefäße künftig anhand von Modellen aus dem 3D-Drucker individuell passgenau gefertigt werden.
Fördersumme: 15.000 Euro
2016
Erwerb einer Endoskopkamera der Firma BRAUN „Aesculap EinsteinVision 3D Kamerasystem 2.0" für die Kinderchirurgie des DHZB
Etwa 700 Operationen werden jedes Jahr in der Kinderherzchirurgie des DHZB durchgeführt. Mit dem Einsatz einer hochmodernen Endoskopkamera können Herzfehler bei Kindern behutsam und sanft korrigiert werden. Anstatt wie bisher bei einer Herzoperation den Brustkorb des Kindes komplett zu öffnen, um so an das Herz zu gelangen, werden durch einen kleinen Schnitt an der Achselhöhle des Kindes die Kamera sowie die chirurgischen Instrumente eingeführt. Stigmatisierende Narben auf dem Brustkorb des Kindes werden dadurch verhindert. Die Kinder müssen weniger leiden. Endoskopkameras sind sehr teuer.
Fördersumme: 50.000 Euro
Erwerb von 12 Sauerstoffblendern für die Kinderstation des DHZB
Mit Sauerstoffblendern kann, wenn herzkranke Kinder nicht mehr intubiert sind, der Anteil des Sauerstoffs per Nasensonde geregelt werden. Die Herzfreunde konnten dank Spenden 12 Sauerstoffblender für die Kinderstation des DHZB finanzieren.
Fördersumme: rund 23.0000 Euro
Förderung eines Forschungsprojektes in der Akademie für Kardiotechnik
In der Akademie für Kardiotechnik wird seit 2008 ein Simulations-Operationssaal betrieben, um mittels realitätsnaher Modelle und medizinischem Equipment eine Herzoperation zu Ausbildungszwecken nachzustellen.
Schwerpunkt ist die Vermittlung von Kompetenzen bei der Anwendung der Herz-Lungen-Maschine. Ein weiteres Augenmerk liegt in der Vermittlung von Kompetenzen in der Kommunikation zwischen den Berufsgruppen. Die sogenannte Human Factors Forschung versucht, Aspekte der technischen Ausstattung und der soziologischen/kommunikativen Faktoren in Verbindung zu bringen, um so Schwachstellen aufzuzeigen und die Patientensicherheit zu erhöhen.
Ein größeres Projekt betrifft die Erforschung von Human Factors in Verbindung mit der Herz-Lungen-Maschine. Dabei sollen Routinesituationen im realen OP und im Simulations-OP auf ihre Vergleichbarkeit und die Beanspruchung der Testpersonen untersucht werden.
Zu diesem Zweck wurde ein Forschungsprojekt initiiert, bei dem mittels so genannter „Eye-Tracking-Glasses“ die Blickrichtungen und die Blickverweildauer sowie die Blickfokussierungen der Testpersonen während einer realen OP und während einer Simulation erforscht wurden. Die Herzfreunde unterstützten dieses Forschungsprojekt der Akademie für Kardiotechnik.
Fördersumme: 10.000 Euro
2015
Finanzierung der Studie "Kardiales Reverse Remodelling 5-7 Jahre nach ablativer Behandlung des Vorhofflimmers"
Die Studie wurde am Deutschen Herzzentrum unter Leitung von Privat Dozent Dr. Charalampos Kriatselis durchgeführt. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Bei den über 65-Jährigen sind es bereits zehn Prozent. Durch das Vorhofflimmern kommt es zu einer Vergrößerung beider Vorhöfe des Herzens und nicht selten zu einer Abschwächung der Pumpfunktion des Herzmuskels, wissenschaftlich „remodelling“ genannt. Die Studie sollte herausfinden, inwieweit dieses „remodelling“ nach einer erfolgreichen Behandlung des Vorhofflimmers rückgängig ist, es zu einer Verkleinerung der Vorhofgröße und Verbesserung der Herzfunktion kommt.
Bislang vorliegende Forschungsergebnisse erfassten nur einen relativ kurzen Zeitraum nach der Kathederoperation. Die Studie untersuchte, wie sich die Situation fünf bis sieben Jahre nach der Ablation darstellt.
2014
Kauf eines Hitachi „Prosound F75 Ultraschalluntersuchungssystem“
Dieses Ultraschall-Echokardiographiegerät ist im täglichen Gebrauch für große und kleine Patienten im stationären sowie ambulanten Bereich mit Herzklappenfehlern. Es wird zur besseren Erkennung von Herzklappenfehlern mit bildgebender Darstellung eingesetzt.
Das Gerät konnte die Freundesgesellschaft anlässlich ihrer 25 Jahrfeier und einer großzügigen Spende in Höhe von 100.000,- € von der Aktion „Ein Herz für Kinder“ für das Deutsche Herzzentrum im Januar 2014 kaufen. Wir sagen Dankeschön!
Fördersumme: 100.000 Euro
Anschaffung eines Hamamatsu-Gerätes
Die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Sauerstoffversorgung aller Organe und Gewebe ist eine Grundvoraussetzung für den Erhalt unseres Lebens schlechthin. Besonders in bestimmten medizinischen Notsituationen, z.B. nach Verletzung der Hauptschlagader (Aortenruptur), ist es überlebenswichtig, eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns sofort zu erkennen und zu beheben.
Um möglichst vielen Patienten in akuten Notsituationen eine den neuesten medizinischen Standards entsprechende Versorgung möglich zu machen und damit Leben zu bewahren, finanzierten die Herzfreunde die Anschaffung eines NIRO-200NX-Geräts der Fa. Hamamatsu zur perioperativen Überwachung der Gewebesauerstoffversorgung.
Dieser Monitor ist in der Lage, die Gewebesauerstoffsättigung, die prozentualen Veränderungen der Hämoglobinkonzentration, sowie Änderungen im Konzentrationsverlauf des sauerstoffbeladenen und sauerstofffreien Hämoglobins zu messen – und das alles in Echtzeit!
Fördersumme: 30.000 Euro
Einen detaillierteren Überblick über alle geförderten Projekte von 1988 bis 2012 finden Sie hier.