„Wir bleiben in Kontakt“ – eine App zur langfristigen Begleitung der DHZB-Patienten
Das Konzept des „Value-based Healthcare“, also einer „nutzenorientierten Gesundheitsversorgung“ wurde an der Harvard-Universität entwickelt und findet auch in Deutschland zunehmend Beachtung. Vereinfacht gesagt steht dahinter das Bestreben, den (langfristigen) Nutzen einer medizinischen Behandlung für den Patienten besser zu erfassen und in Bezug zum Aufwand und den Kosten der Behandlung zu setzen.
„Patientinnen und Patienten, die bei uns am Herzen operiert wurden, gehen zur Routinekontrolle oder auch bei körperlichen Beschwerden meist zu ihrem niedergelassenen Kardiologen“, erläutert Professor Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, „das ist auch gut und richtig so. Aber auch wir möchten über die langfristige Lebensqualität unserer Patienten mehr erfahren und dieses Wissen auch systematisch zur Verbesserung unserer Behandlungsangebote nutzen.“
Am DHZB werden deshalb verschiedene Konzepte entwickelt, um nicht nur die Sterberate oder die Häufigkeit schwerer Komplikationen der jeweiligen Therapieverfahren zu ermitteln, sondern auch vergleichbare Daten etwa zur längerfristigen Leistungsfähigkeit der Patienten.
Eines dieser Konzepte ist eine „App“ für Smartphone oder Tablet. Sie wird den Patientinnen und Patienten des DHZB bei deren Aufenthalt im DHZB zum kostenlosen Download angeboten. Die App soll den Nutzern verschiedene Funktionen bieten:
Klinikbewertung: Der Aufenthalt am Herzzentrum kann anhand verschiedener Kriterien und mit einer Notenskala bewertet und dieses Feedback ans DHZB-Qualitätsmanagement übermittelt werden
Abfrage: Regelmäßig „bittet“ die App die Nutzerinnen und Nutzer, einige Informationen ans DHZB zu übermitteln. Dazu gehören etwa die subjektive Einschätzung des körperlichen Wohlbefindens, Angaben über Beschwerden und Schmerzen, die Übermittlung von Blutdruck und Ruhepuls sowie einfach zu ermittelnde Daten über die körperliche Leistungsfähigkeit, die nach Anleitungen der App mit einfachen körperlichen Übungen unkompliziert ermittelt werden können.
Feedback: Das Programm informiert die Nutzerinnen und Nutzer ggf. über die ärztliche Bewertung der übermittelten Daten oder auch Resultate der Datenerhebung mehrerer Patienten.
Newsletter: Die Nutzerin/der Nutzer werden über Neuigkeiten und Veranstaltungen am DHZB informiert.
Selbstverständlich ist die Benutzung der App freiwillig und die Übermittlung der Daten erfolgt nur mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten sowie unter Beachtung der Datenschutz-Richtlinien. Außerdem können die einzelnen Funktionen jederzeit auch separat ab- oder zugeschaltet werden.
„Wir sind überzeugt, dass die systematische langfristige Erfassung der Lebensqualität durch die Patienten selbst zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgung und mehr Transparenz im Gesundheitssystem führen werden“, sagt Professor Volkmar Falk, „und wir möchten bei diesem Prozess eine führende Rolle spielen“.
Die Programmierung einer bedienerfreundlichen App, die Auswertung der Daten und eine dauerhafte Unterstützung der Nutzer erfordern aber erhebliche Mittel.
Fördersumme: 30.000 Euro